Ausflüge

 

Eiszapfenregen am Eisernen Tor 

An einem trüben Novembertag, als Michi Urlaub hatte, holte sie mich am Vormittag ab und fuhr mit mir nach Haidlhof. Direkt neben den Pferdekoppeln durfte ich endlich raus und Michi hoffte schon sehr, dass das „Eiserne Tor“, unser heutiges Ziel, hoch genug läge, dass wir ein bisschen Sonne abbekämen.

Wir spazierten los, kreuzten den Sonnenweg – übrigens auch ein besonders schöner Wanderweg – und wanderten mal über den 1. Hügel. Auf der Forststraße schlug ich mich mal kurz in die Büsche und stöberte blutige Eingeweide auf, von denen ich blitzartig einen Teil verschlang, bevor Michi mir den ganzen Spaß verdarb.

Etwas angeekelt spazierte Michi mit mir weiter – den steilen Weg zur Vöslauerhütte hinauf. Dann ging es etwas gemütlicher weiter. Kurz vor dem Brennersteig bekam Michi ihren typischen „Novemberfrust“, denn vor uns hatte sich der ehemalige Hochnebel in dichten feuchten Bodennebel verwandelt. Naja, was soll’s – unbeirrt wanderten wir weiter und keuchten den Brennersteig hinauf. Das ist ein abenteuerlicher Felsenweg, den ich so sehr liebe, dass ich auf einer früheren Wanderung sogar Caruso und Irene durch meine Beharrlichkeit dazu überreden konnte, statt des gemütlicheren anderen Weges, den Brennersteig mit mir zu klettern!

Schon bald wurde das Wetter immer interessanter: Hier oben war der Nebel nämlich gefroren und hing wie Schnee an allen Bäumen. Das war hübsch und entschädigte uns etwas.

So, nun waren wir schon fast ganz oben. Aber was war denn das? Da kam doch tatsächlich die Sonne zum Vorschein. Es war einfach überwältigend: Kitschig blauer Himmel und die weißen Bäume glitzerten in der Sonne, dass einem die Augen wehtaten. Ein echtes Naturschauspiel. Dieses herrliche Erlebnis dauerte nur ungefähr 20 Minuten, dann hatte die Sonne die meisten Bäume „abgetaut“. Was für ein Glück, dass wir exakt zur richtigen Zeit den Gipfel erreicht hatten!

Michi und ich spazierten dann hinunter zur Burg Merkenstein, wo wir noch reichlich „Eiszapfenregen“ abbekamen – und das mitten im strahlenden Sonnenschein. Bald danach waren wir wieder bei den Pferden, stiegen glücklich und zufrieden ins Auto und harrten des Mittagsmenüs, das uns zu Hause erwartete.


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