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2. Agility-Cupturnier 2005 -
Mein erster Sieg Also das wird ja jetzt schon zur Gewohnheit, dass man mich am Wochenende nicht schlafen lässt! Auch heute, am 3. April 2005, wurde ich bereits um 4:15 Uhr aus meinem Körbchen geschmissen. Die übliche Prozedur – kurz Gassi gehen, rein in den großen Volvo und ab auf die Autobahn. Dass diese Fährtenturniere immer soooo zeitig beginnen mussten!!! Um 6:20 Uhr dann endlich die Ankunft in St. Margarethen bei Graz. Nein! Ich konnte es kaum fassen! Das schien doch tatsächlich ein Agilityturnier zu sein – und das schon so früh am Morgen??? Meine Aufregung steigerte sich ins Unermessliche! Ich bellte ohne Ende und konnte mich trotzdem nicht beruhigen. Michi ging schleunigst mit mir auf den AG-Platz und ließ mich ein bisschen springen – meistens nützt das ja. Danach bin ich dann viel braver. Aber heute war ich so aufgeregt – schließlich waren wir schon ewig nicht auswärts auf einem AG-Turnier gestartet – dass ich weiterbellte, bis ich schon Schaum vor dem Maul hatte. Michi hielt es nicht mehr aus und schickte mich mit Erich in den Wald. Da konnte ich mich endlich ein bisschen beruhigen. In der Zwischenzeit meldete Michi uns an – Startnummer 29 – und besichtigte den Parcours. Dann begleitete sie mich mit Erich ins Auto und wollte, dass ich mich ausraste. Aber ich wollte rennen, nicht schlafen. Michi beschloss, dass es besser wäre, mich mit Erich alleine im Auto zu lassen und schaute der Konkurrenz zu. Na, so besonders liefen die meisten ja nicht, behauptete sie nachher! Als Michi mich dann endlich wieder vom Auto abholte und mir erzählte, Manu und Momo wären fehlerfrei mit einer Superzeit durchgekommen, legte ich gleich wieder voll los, kläffte ohne Ende und beschloss, diese Leistung zu toppen. Wir gingen kurz Gassi und schon bald kamen wir dran.
Michi legte mich vor der Starthürde ab und versuchte an ihre
Startposition zu kommen. Ich wollte ja wirklich einmal brav liegen bleiben, aber
ich konnte einfach nicht: 2x stand ich auf und machte einige Schritte auf die 1.
Hürde zu. Michi legte mich beide Male wieder ab. Leider lag ich jetzt schon ganz
knapp vor der Starthürde – hoffentlich fiel nicht gleich die 1. Stange hinunter.
Na endlich, mein Stichwort: „Petzi, lauf!“ Ich preschte los, musste jedoch schon
nach der 2. Hürde die Richtung ändern. Aber Michi hatte einiges dazu gelernt und
warnte mich rechtzeitig vor! Dann Hürde – Weitsprung – Hürde scharf nach rechts
– Mauer schon wieder nach links – und hurrrraaaahhh: ein Tunnel in wunderschönem
Dottergelb. Ich wollte schon weiterlaufen, aber ich konnte Michi nicht sehen, da
sie noch hinter dem Steher der Mauer war. Ich zögerte einen Moment, dann hörte
ich: „Durch“ und wusste, dass ich tatsächlich durch den Tunnel laufen durfte.
Nochmals 2 Hürden nach links, danach der Reifen und scharf rechts in den Slalom.
Zur Entspannung gingen wir gemeinsam mit Erich ein bisschen spazieren und dann sollte ich schon wieder im Auto rasten. Erich blieb wie immer treu an meiner Seite. Es dauerte ganz schön lange, dann kam Michi endlich wieder und ich durfte nochmal in den Wald gehen. Dann spazierten wir auf den anderen AG-Platz. Jetzt war ich schon etwas ruhiger und bellte nicht mehr so viel. Michi sagte, wir hätten unser Ziel schon erreicht und diesmal endlich Cuppunkte erarbeitet. Deshalb waren wir beide ganz entspannt.
Doch dann ging alles schneller als geplant! Vor uns vielen 2
Starter aus und wir mussten uns schon beeilen. Da ich mich etwas beruhigt hatte,
durfte ich diesmal vor der Starthürde sitzen – und das machte ich jetzt auch
ganz brav! Und zwar tatsächlich so lange, bis Michi mich rief. 2 Hürden, leicht
schräg, aber halb so schlimm – richtig und flott in den Slalom – hey super, der
Tunnel in der Kehrtwendung – danach ordentlich Schwung holen und über die A-Wand
(Kontaktzone dank des hohen Tempos richtig genommen) – durch den Reifen und
scharf nach rechts. Nun 2 Hürden, aber bloß nicht verleiten lassen, Richtung
Ziel zu laufen. So, jetzt ging’s ans Feiern! Ich bekam zunächst mal ein Siegerwürstel und dann waren wir nochmal im Wald – Michi mit ihrem Wandertrieb konnte es einfach nicht lassen, mich in der Gegend herumzuschleifen. Danach bekam ich mein Futter und wir schauten der Konkurrenz noch ein bisschen zu. Ich durfte auch mein neues Häuschen (T-Camp) einweihen. Das ist geräumig und bequem und spendet guten Schatten. Ich döste in der Nachmittagssonne.
Heute blieben wir sogar zur Siegerehrung (obwohl Erich schon
recht krank aussah – er bekam die Windpocken!) und wurden tatsächlich die
Allerersten!!! Das war unser erster Sieg und dann auch noch gleich auf einem
Cupturnier. Da hatten wir heute aber ordentlich Punkte gesammelt! Es gab noch
eine Runde Sekt und dann glühten wir nach Hause. Mein Frauchen hatte eh schon
große Sehnsucht nach mir und versuchte sofort, ohne Brille, die Urkunde zu
lesen. Sie bemerkte nicht mal den riesigen Pokal, den wir heimlich auf den Tisch
gestellt hatten. Aber dann endlich freute sie sich riesig, dass sie soooo einen
klugen Hund ausgesucht hatte und ich bekam gleich noch ein Siegermenü. Ich
fürchte, jetzt muss ich wieder tagelang fasten, damit meine Wespentaille wieder
zum Vorschein kommt. |